Konfessionell oder
weltlich

Die meisten Menschen in Deutschland gehören der römisch-katholischen oder evangelischen Kirche an und werden nach deren entsprechenden Zeremonien bestattet. Daneben finden hierzulande aber auch Bestattungen in muslimischer und jüdischer Tradition statt. Und da die Zahl der Konfessionslosen seit Jahren steigt, wählen immer mehr Menschen eine weltliche Bestattung. Wir zeigen Ihnen die wesentlichen Unterschiede.

Die Abläufe

Christliche Bestattung

Sowohl Katholiken als auch Protestanten stellen den Glauben an die Auferstehung nach dem Tod in den Mittelpunkt ihrer Bestattungszeremonien. Bestandteile sind die Trauerfeier in einer Kirche oder Trauerhalle sowie die Beisetzung am Grab.

Die Abläufe ähneln sich teilweise, wobei bei einer evangelischen Bestattung der Gemeindeaspekt eine größere Rolle als bei den Katholiken spielt. Daher können die Angehörigen mehr Einfluss auf die Ausgestaltung der Trauerfeier nehmen. Auch die Predigt nimmt bei den Protestanten einen größeren Raum ein, speziell in reformierten Gemeinden. Die katholische Abschiedszeremonie orientiert sich stärker an besonderen Ritualen.

Ein weiterer Unterschied besteht im Gedenken der Verstorbenen: Während Protestanten am Sonntag nach der Bestattung noch einmal in einer Messe der Verstorbenen gedenken, feiern die Katholiken sechs Wochen nach der Bestattung das sogenannte Sechswochenamt.

Weltliche Bestattung

Auch wenn der Verstorbene konfessionslos war, muss nicht auf eine Trauerfeier verzichtet werden. Bei der weltlichen Trauerfeier steht die Trauerrede im Zentrum des Geschehens. Der Inhalt kann in Absprache mit dem Trauerredner weitgehend frei festgelegt werden. Wir helfen Ihnen gerne bei der Planung und Ausgestaltung Ihrer Ideen. Dabei können Sie sich auf die Erfahrung von Kerstin Meyle als ausgebildete Trauerrednerin verlassen.

Nach der Trauerfeier geleitet die Trauergemeinde den Verstorbenen zu seinem Grab. Angehörige und Freunde können jetzt letzte Worte sprechen, anschließend können Beileidsbekundungen ausgesprochen werden.

Muslimische Bestattung

Die muslimische Bestattungskultur zeichnet sich durch viele Rituale aus. Anstelle eines Sarges wird der Verstorbene in einem Leinentuch beigesetzt. Nach Eintritt des Todes wird der Leichnam zunächst gewaschen. Im Anschluss wird ein Totengebet gesprochen und der Verstorbene in ein weißes Tuch aus Leinen gehüllt. Vor dem Gang zum Grab erfolgt eine Freisprechung von Sünden.

In Deutschland bieten bereits einige Friedhöfe die Bestattung nach muslimischen Bräuchen auf speziell angelegten Grabfeldern an. Ist die Beerdigung ohne Sarg also zulässig, wird der ins Leinentuch gehüllte Leichnam in das Erdgrab gehoben. Dabei muss das Gesicht Richtung Mekka zur Kaaba – dem zentralen Heiligtum im Islam – gerichtet sein. Schließlich werden über den Verstorbenen Holzbretter gelegt und das Grab wird mit Erde geschlossen.

Jüdische Bestattung

Nach jüdischem Brauchtum muss die Bestattung eines Leichnams möglichst zeitnah zum Tod erfolgen. Dabei besteht der Abschied von einem Verstorbenen für Juden aus mehreren Phasen, denn an das Begräbnis schließt sich eine spezielle Trauerzeit an: die sieben Trauertage. Es folgt ein weiterer Trauermonat und zum Schluss das Trauerjahr.

Nach dieser Zeit finden die Hinterbliebenen zu einem jährlichen Gedenken zusammen. In der Zeit des ersten Trauermonats oder auch noch während des Trauerjahrs bleibt das Grab mit Erde bedeckt. Danach wird am Grab ein Gedenkstein gesetzt. Im Gegensatz zu einem christlichen Friedhof ist auf einem jüdischen die Ruhezeit nicht zeitlich begrenzt.